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Abflug für Momente des Glücks

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veröffentlicht am: 23. Oktober, 2023
Beschreibung:

Der kleine, aber feine Flugplatz zwischen Schwabmünchen und Schwabegg wies am Samstag für einige Stunden die Start- und Landezahlen eines Großflughafens auf. Doch statt Menschen in den Urlaub zu fliegen, wurden dort Menschen glücklich gemacht. Beim 39. Flugtag für Menschen mit Behinderung durften diejenigen abheben und unsere Heimat vom Himmel aus genießen, die sonst wenig Chancen auf einen Flug haben. Deutlich mehr als 100 Menschen mit Behinderungen bekamen das Erlebnis Fliegen hautnah vermittelt.

Das Schwierigste ist der Einstieg in den Flieger

So wie Ole aus dem Donau-Ries. Durch einen Autounfall hat er eine schwere Kopfverletzung erlitten, kann auch jetzt, mehr als zehn Jahre später, sich nur mit einem speziellen Rollator fortbewegen. Eine Stunde vor seinem Flug war er noch locker. "Ich freue mich. Aber zur Vorsicht habe ich noch nichts gegessen, man weiß ja nie", sagte er mit einem schelmischen Lächeln. Kurz vor dem Abflug war er doch ein wenig nervöser, aber die Vorfreude war in seinen Augen immer noch zu erkennen. Das Schwierigste für ihn war, wie für viele andere Gäste auch, der Einstieg in den Flieger. Da zeigte sich aber die mittlerweile jahrzehntelange Erfahrung des Teams vom Luftsportverein. Zusammen mit den Betreuern der Fluggäste hat es noch jeder ins Flugzeug - und auch wieder raus - geschafft. So auch Ole. Mit einem glücklichen Lächeln sitzt er neben dem Piloten. Dann rollt die einmotorige Maschine los und wenige Sekunden später ist sie schon in der Luft. Eine Viertelstunde sind die drei Flieger jeweils unterwegs. Nach der Landung sprüht Ole sichtbar vor Begeisterung. "Das war wunderschön, die Landschaft von oben zu sehen, das ist einmalig", sprudelt es aus ihm heraus.

Ole war nur einer, dem Freude und Glück nach dem Aussteigen aus den Fliegern anzusehen waren. Ein Anblick, der auch Angelika Schorer, Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, freut. "Zu wissen, dass die BRK-Familie ein Teil dieser Aktion ist, macht mich stolz. Aber mein Dank gilt auch den anderen beteiligten Vereinen", so Schorer.

 

Allen voran gilt dieser Dank wohl dem Luftsportverein, der seit nunmehr vier Jahrzehnten diesen Tag auf seinem Gelände ermöglicht - und auch viel Arbeit rundum erledigt. Eine Leistung, die auch Bürgermeister Lorenz Müller augenzwinkernd würdigt: "Dies hier ist der einzige Flughafen in Europa, an dem derzeit kein Flug entfällt und auch kein Gepäck verloren geht."

Zwei weitere Institutionen sind für den Flugtag wichtig: der Lions Club Schwabmünchen und die Sparkasse Schwaben Bodensee. "Ohne deren finanzielle Unterstützung wäre es schwer, den Tag durchzuführen", erklärt Günther Geiger. Der ehemalige Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuz Augsburg-Land ist seit vielen Jahren die treibende Kraft hinter dem Flugtag. Er organisierte auch vor einigen Jahren die zweite Attraktion für die Gäste: den "Morgan-Club Bayern". Mehrere der britischen Sportwagen verkürzen mit einer Spritztour die Wartezeit auf den Flug. "Aber ebenso unverzichtbar ist der Musikverein Schwabegg, das Jugendrotkreuz und die Feuerwehr, die das Rahmenprogramm mit gestalten", so Geiger

Für Ole aus dem Donauries war der Flug ein besonderes Erlebnis.

Abflug ins Glück: Einer der drei Flieger, mit denen Behinderte einen Rundflug genießen konnten, hebt ab.

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