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Großbrand in Hiltenfinger Lagerhalle: Kripo ermittelt wegen Brandstiftung
Nach dem Großbrand in Hiltenfingen ermittelt die Kripo in Richtung Brandstiftung. Wie die Arbeit der Brandfahnder jetzt abläuft.
Nach dem Großbrand in einer Lagerhalle in Hiltenfingen ermittelt die Kripo jetzt in Richtung Brandstiftung. Bei dem Feuer in der ehemaligen Zahnradfabrik Haugg war vergangene Woche ein Schaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro entstanden.
Details, warum Brandstiftung die Ursache für den Großbrand sein könnte, nannte die Polizei nicht. Offenbar gibt es aber Hinweise, die darauf deuten.
Als die Freiwilligen der Feuerwehren am Freitag gegen 0.25 Uhr in Hiltenfingen ankamen, brannte es bereits großflächig in der Halle. Dort lagerten Maschinen und Papier einer Druckerei. Das Unternehmen hatte im August Insolvenz angemeldet. Zum Insolvenzverwalter wurde Dr. Dean Didovic bestellt. Er muss jetzt die Ermittlungsergebnisse der Polizei abwarten. Die war Anfang der Woche nochmals vor Ort, um die Halle zu untersuchen. Auch ein Sachverständiger des Landeskriminalamts wurde hinzugezogen.
Die Brandermittler suchen jetzt nach der heißen Spur in der Asche. An jeder Brandstelle seien im Allgemeinen Spuren zu finden, die bei der Ursachenforschung helfen, teilt das Polizeipräsidium Schwaben Nord in Augsburg mit. Zuerst müsse der Brandherd bestimmt werden. Hierzu werden nicht nur die Spuren am Brandort dokumentiert und bewertet, sondern auch Zeugenaussagen, Hinweise oder Mitteilungen aus der Bevölkerung. Entscheidend können auch die Eindrücke der Feuerwehr vor Ort sein. Schließlich gehören sie zu den Ersten am Tatort. Doch vernichten die Einsatzkräfte beim Löschen nicht auch mögliche Spuren? Faktisch spiele das mittlerweile keine Rolle mehr, teilt das Polizeipräsidium mit. Und: Dank moderner Zusätze im Löschwasser und spezieller Düsen lasse sich die Menge des Löschwassers inzwischen erheblich reduzieren
Die Ermittler gingen allen Spuren und Hinweisen nach. Gearbeitet werde allgemein nach dem „Eliminationsverfahren“. Das heißt: Stück für Stück werden mögliche Szenarien ausgeschlossen. Letztendlich sollte im Idealfall nur noch eine Brandursache übrig bleiben.
Wie berichtet, war es nachts zu dem Großbrand gekommen. Die Verglasung der Halle war bereits durch die Hitze gesprungen, als die Feuerwehr mit den Löscharbeiten begann. Damit genügend Wasser zum Löschen vor Ort war, mussten drei Pumpleitungen aufgebaut werden. Währenddessen wartete die Feuerwehr aus Bobingen mit einer weiteren Drehleiter in der Ortsmitte, um notfalls noch schnell eingreifen zu können. Rund 100 Freiwillige der Feuerwehren Schwabmünchen, Schwabegg, Langerringen, Hiltenfingen und Vertreter der Kreisbrandinspektion beteiligten sich an dem Einsatz. Allein die Schwabmünchner Wehr rückte mit 37 Helfern, einer Drehleiter und einem Großbelüfter an. Dazu kamen fünf Rettungswagen, ein Notarzt und mehrere Streifen der Polizei.
Unter schwerem Atemschutz wurde auch der ehemalige Verwaltungstrakt geräumt. Er schließt sich direkt an die Hallen an. Im Sozialtrakt im Keller schliefen mehrere ausländische Arbeiter. Offenbar wohnten in dem Kellerraum mehr Arbeiter als in der Gemeinde gemeldet waren. Sie hatten mit der Druckerei in der Lagerhalle nichts zu tun. Alle kamen unverletzt aus dem Haus und wurden in der Nacht ins Feuerwehrhaus nach Hiltenfingen gebracht. Sie konnten noch am selben Tag zurück in die Räume. Angaben über die genaue Zahl und die Herkunft machte die Polizei wegen der laufenden Ermittlungen nicht.
Wer Hinweise zum Brand in Hiltenfingen machen kann, soll sich bei der Kriminalpolizei Augsburg unter der Telefonnummer 0821/323-3810 melden