GROSSBRAND
Landwirtschaftliche Halle in Gennach brennt nieder
Eine landwirtschaftliche Lagerhalle im Langerringer Ortsteil Gennach ist am Sonntagabend Raub der Flammen geworden. Rund 200 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz um den Brand zu bekämpfen. Die Löscharbeiten dauerten bis weit in die Nacht.
Am Sonntagabend hat ein Großbrand im Langerringer Ortsteil Gennach für einen Großeinsatz der Rettungskräfte gesorgt.
Eine landwirtschaftliche Lagerhalle stand in Flammen. Die Ursache ist unklar. Auch der Schaden - er dürfte aber sehr hoch sein. Eine riesige Rauchsäule, die kilometerweit zu sehen war, stand über dem Ort. Wegen der großen Rauchentwicklung und der nach Osten ziehenden Rauchwolke wurden die Anwohner im Umkreis über die Katastrophenschutz-App Nina gewarnt.
Drehleiter aus Kaufering kommt zur Unterstützung
Schnell wurden weitere Wehren nachalarmiert. So kam aus Kaufering eine zweite Drehleiter, um den Brand besser von oben bekämpfen zu können. Neben den Kräften aus Gennach und Kaufering waren zudem die Wehren aus Langerringen, Ettringen, Hiltenfingen und Schwabmünchen mit insgesamt 26 Fahrzeugen vor Ort. Dazu kamen vom Roten Kreuz neun Fahrzeuge, später stieß auch die "Schnelleinsatzgruppe Verpflegung" des Kreisverbands Augsburg-Land hinzu. Die Polizei war mit einer speziellen Drohne vor Ort, um die Einsatzkräften von oben mit Fotos und Wärmebildern zu unterstützen.
Zu Beginn machte die Löschwasserversorgung am Brandort noch leichte Probleme, was nach Angaben der Feuerwehr bei einem Feuer dieser Größe vorkommen kann. Schnell kamen Landwirte mit Fässern zu Hilfe, zudem wurde Wasser aus der Gennach entnommen. Im weiteren Verlauf der Löscharbeiten bereitete die Dachkonstruktion der Halle Sorgen. Von der Drehleiter aus erkannten die Einsatzkräfte, dass diese, auf der sich auch eine PV-Anlage befand, leicht ins Wanken geriet. Daraufhin wurden die Löscharbeiten von innen abgebrochen. Nach gut zwei Stunden erklärte Friedhelm Bechtel, dass das Feuer unter Kontrolle ist. "Wir konnten Wohnhaus und Stallungen retten. Das hat alles sehr gut geklappt. Mein Respekt gilt den eingesetzten Feuerwehren, die sehr beherzt vorgegangen sind und das gut abgearbeitet haben", lobte der oberste Feuerwehrmann im Landkreis. Er hatte bei den Löscharbeiten selbst Hand angelegt. "Das soll ich zwar nicht, aber manchmal kann ich da nicht und will mithelfen", erklärte er.
Offenbar sind bei dem Großbrand ein Nachbar und ein Feuerwehrmann leicht verletzt worden. "Bei der Größe des Feuers bin ich froh, dass nicht mehr passiert ist", so Bechtel. Auch alle Tiere des Hofes konnten in Sicherheit gebracht werden.
Gennacher zeigen Zusammenhalt
Auch Langerringens Bürgermeister Marcus Knoll schloss sich dem Lob für die Feuerwehren an, fand es "beeindruckend, wie Wehren aus verschiedenen Orten so gut zusammenarbeiten". Auch anderen Leistungen zollte der Bürgermeister Lob: "Auch dem Roten Kreuz und den Gennacher Bürgern bin ich für deren Einsatz dankbar", sagte Knoll. Gerade das Dorf zeige, was Zusammenhalt heißt. Kistenweise schleppten die Gennacher Getränke für die Helfer an den Einsatzort, an einigen Stellen standen Schalen mit frischen Obst bereit. Ein solches Zeichen der Solidarität in Zeiten, wo andernorts Rettungskräfte angegriffen werden, sei ein wichtiges Signal
Wie es zu dem Feuer kam, ist noch völlig offen. Die Kriminalpolizei war schon in der Nacht vor Ort und hat erste Ermittlungen aufgenommen. Es wird wohl auch noch ein wenig dauern, bis die Experten an den Brandherd, der vermutlich an der Ostseite des Gebäudes war, heranzukommen. Dort lagern Unmengen Heu, in denen sich Glutnester befinden. Gegen Mitternacht wurde begonnen, dieses mit einem Bagger auf Muldenkipper zu laden und zu einer Fläche am Birkensee zu bringen. Ob ein lauter Knall, der am Sonntagabend bis Schwabmünchen zu hören war, mit dem Brand zu tun hat, ist noch nicht geklärt. Offen ist auch noch die Höhe des Sachschadens. Da in der Halle neben dem Heu auch noch viele landwirtschaftliche Maschinen standen, könnte dieser leicht in Millionenhöhe gehen.
Das Feuer vom Sonntag war nicht der erste große Brand auf dem Hof, der als Pferdepensionsstall und Milchviehbetrieb genutzt wird. Im Dezember 2010 brannte in der Nacht ein Pferdestall und einige Nebengebäude ab. Damals erschwerte ein Schneesturm die Löscharbeiten erheblich. Zum Glück blies der Sturm seinerzeit in die "richtige" Richtung, sodass die weitere Gebäude nicht in Gefahr waren.