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Unwetter: „Langsam könnte es mal weniger werden“ 

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veröffentlicht am: 23. Oktober, 2023
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Unwetter: „Langsam könnte es mal weniger werden“ Einsatz Immer wieder mussten die Feuerwehren in den letzten Tagen wegen Unwettern ausrücken – so auch am Dienstagabend. Was der Königsbrunner Kommandant dazu sagt

Landkreis Augsburg Am Dienstagabend war es wieder so weit: Es gab Alarm, die Königsbrunner Feuerwehrleute mussten raus, weil wieder mal ein Unwetter über der Stadt niederging. Ein Bauzaun in der Föllstraße, an dem Plakate hängen, hatte sich gelöst und war auf die Straße geweht worden. Die Feuerwehrleute hatten die Sache schnell erledigt, aber der Einsatz war mitten im EM-Achtelfinale zwischen Deutschland und England. „Wenigstens haben wir beim Fußball nicht viel verpasst“, sagt Thorsten Hahn, Kommandant der Königs brunner Feuerwehr. Für ihn und seine Mitstreiter häuften sich diese Art von Einsätzen in den letzten Tagen, weil immer wieder Unwetter über der Region niedergingen. „Besonders schlimm war es in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni, da hatten wir 65 Einsätze“, erinnert sich Thorsten Hahn, der aber auch betont: „So etwas gehört bei Feuerwehrleuten halt dazu. Die Motivation unserer Leute ist nach wie vor gut, aber wir hätten auch nichts dagegen, wenn es langsam mal etwas weniger wird.“ Die Zahl der Feuerwehrleute, die vor Ort sind, hängt natürlich von der Größe des Einsatzes ab. Hier gibt es bei der Königsbrunner Feuerwehr ein Stufensystem, sodass zwischen 20 und 120 Feuerwehrleute im Einsatz sind. „Die 20 sind die, die eher Zeit haben, doch wenn es ernst wird wie bei dem Einsatz in der vergangenen Woche, können
wir über 100 Feuerwehrleute aktivieren“, sagt Thorsten Hahn. Der Königsbrunner Kommandant wird auch über Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes informiert, sodass sich die Feuerwehr darauf einstellen kann. „Es ist aber nicht so, dass wir alle im Feuerwehrhaus sitzen und warten, dass es losgeht, sondern die Feuerwehrleute werden verständigt, wenn wir sie brauchen.“ Neben dem Einsatz in Königsbrunn mussten die Feuerwehren am Dienstag noch zu weiteren Einsätzen ausrücken. Zwischen Hiltenfingen und Ettringen ist ein größerer Baum umgestürzt, der die Hälfte
der Staatsstraße blockierte. Die Feuerwehr Hiltenfingen zersägte ihn und räumte das Hindernis zur Seite: „Das hat nur eine halbe Stunde gedauert, aber es musste auch schnell gehen, weil um diese Zeit auf der Staatsstraße Berufsverkehr herrschte“, sagt Kommandant Bernhard Maier. In Schwabmünchen ist ein kleiner Baum am Aggensteinweg auf ein Haus gestürzt. „Der Sachschaden dürfte aber nur gering sein“, sagt Schwabmünchens Feuerwehr-Kommandant Stefan
Missenhardt. Auch in der Koloniestraße in Bobingen ist ein Baum umgestürzt – verletzt wurde auch hier niemand.
Am Mandichosee (Gemeinde Merching/Landkreis AichachFriedberg) waren bei dem Unwetter zwei Segelboote am östlichen Ufer des Lech-Stausees angetrieben worden, berichtet die Wasserwacht. Während bei dem einen Boot die beiden Segler in der Kajüte saßen und auf das Ende des Gewitters warteten, fehlte von der Besatzung des zweiten Bootes jede Spur. Die Einsatzkräfte suchten nach den Seglern, ehe sich schließlich herausstellte, dass das Boot sich von seinem Liege platz losgerissen hatte. Heftiger hat es den Westen des Landkreises Augsburg erwischt. Hier sorgten umgestürzte Bäume für Unfälle und Straßensperrungen. Am Dienstagabend hat vor allem der starke Wind vielerorts die Rettungskräfte auf den Plan gerufen. Wie das Landratsamt mitteilt, wurden die Rettungskräfte insgesamt 114 Mal von der Leitstelle in Augsburg alarmiert. Stadt und Landkreis
Augsburg seien dieses Mal großflächig von den Folgen der unwetterartigen Gewitter betroffen gewesen. Meistens mussten umgestürzte Bäume oder Äste entfernt werden, die auf Straßen, Hausdächern oder Strommasten gelandet waren. Warum kracht es derzeit so häufig in der Region? Schuld ist feuchtlabile Luft aus Frankreich, erklärt der Wetterexperte Klaus Hager aus Neusäß. Vormittags wachsen dann wegen der Wärme Gewitter heran, die sich nachmittags zu entladen beginnen. Zwölf Gewittertage habe er in diesem Juni schon auf dem Kobel zu verzeichnen. Das sei schon eher selten der Fall. Hinzu kommen 180 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, wo sonst eher 100 Liter zu erwarten gewesen wären. Doch Klaus Hager sagt auch: „Solche Wetterlagen gibt es immer wieder.“ Manchmal entstehen sie nur alle zehn oder 15 Jahre, manchmal gleich mehrere
Jahre hintereinander und dann wieder lange nicht.

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