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Ein Unwetter mit Sturm und Hagel hat am Montagnachmittag in Großaitingen (Landkreis Augsburg) eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Wie Anwohner unserer Redaktion berichten, hinterließ der Sturm eine regelrechte Schneise durch den Ort und riss innerhalb weniger Minuten viele Bäume aus ihren Wurzeln, warf Gartenmöbel um und zerstörte Blumenbeete. Nach Angaben der Feuerwehr wurden Dächer teilweise abgedeckt, auf Fotos sind Metallschilder und große Plakate zu sehen, die aus ihrer Verankerung gerissen wurden. Neben einem Wohnhaus knickte ein großer Baum um und begrub ein Auto unter sich, das vor einer Garage geparkt war.
Am Dienstag dauern die Aufräumarbeiten an. Der Bauhof führe eine Bestandaufnahme durch, dann werde über das weitere Vorgehen entschieden, sagt Markus Lehle, erster Kommandant der Großaitinger Feuerwehr, am Dienstag gegenüber unserer Redaktion. Zur Höhe des Sachschadens sei indes noch nichts bekannt. "Das wäre Stand jetzt reine Spekulation."
Unter anderem die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde nach Angaben der Feuerwehr beschädigt. Mithilfe eines Krans wurde am Montagabend der Dachfirst repariert. Die Feuerwehren aus Großaitingen und den umliegenden Städten und Gemeinden sowie THW, Polizei und Rettungsdienst waren mit etwa 100 Personen im Großeinsatz. Experten des THW untersuchten unter anderem die Statik eines abgedeckten Hauses
Immerhin: Menschen kamen bei dem Sturm kaum zu Schaden. Eine Person wurde leicht verletzt. Um 16.20 Uhr war eine 28-Jährige Frau in ihrem Auto auf der Kaiser-Otto-Straße in Großaitingen unterwegs. Der Ast eines Baumes fiel auf ihr Auto. Die Frau kam mit einer Verletzung am Arm ins Bobinger Krankenhaus. An ihrem Fahrzeug entstand ein Schaden von 10.000 Euro
Markus Lehle war einer der ersten Kräfte am Einsatzort. Gegen 16 Uhr gingen erste Meldungen bei der Polizei ein. Entwurzelte Bäume versperrten Straßen, Wege waren überflutet, Keller standen unter Wasser. Auch die Ortseinfahrt war laut Anwohnern zeitweise von Sperrungen betroffen. Probleme machten den Helfern am Montag vor allem die blockierten Straßen. "Sich da durchzukämpfen, war nicht leicht", sagt Lehle. Nach Informationen unserer Redaktion sei am Landratsamt am Nachmittag geprüft worden, ob der Katastrophenfall ausgerufen werden muss – das ist jedoch nicht passiert.
Um welche Art von Sturm es sich bei dem Unwetter in Großaitingen handelte, ist nicht klar. Wie die Polizei mitteilt, berichteten Anwohner, es habe sich um einen Tornado gehandelt. Auch die Polizei in Schwabmünchen geht mittlerweile davon aus.
"Anhand des Schadensbildes lässt sich nachvollziehen, dass der Sturm von Scherstetten über Konradshofen, Klimmach und dann westlich von Schwabmünchen nach Großaitingen gezogen war", heißt es von der Polizei. Im weiteren Verlauf zog er dann weiter in Richtung Kleinaitingen und Oberottmarshausen. In Bobingen und Wehringen regnete es zwar stark, Sturmschäden wurden von dort jedoch keine gemeldet. "Das war ein großes Glück, weil die umliegenden Feuerwehren nicht betroffen waren und in Großaitingen helfen konnten", sagt Feuerwehr-Kommandant Lehle