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Das Sirenennetz ist lückenhaft in der Kernstadt Schwabmünchen - nicht in den Ortsteilen. Noch dazu haben die alten Sirenen quasi kaum einen wirklichen Nutzen. Denn die Feuerwehr Schwabmünchen wird bei Einsätzen in der Stadt ohnehin still auf anderen Wegen alarmiert, um die Schwabmünchner nicht mehrmals am Tag dem Lärm der Sirenen auszusetzen. Zudem sind die alten Geräte recht einfältig, mehr als den dreimal ansteigenden Ton für die Feuerwehr können sie nicht abspielen. Viel wichtiger wäre der dauerhaft auf- und absteigende Warnton für die Bevölkerung.
"In Zeiten von Hochwasserkatastrophen im Ahrtal, drohender Unwetter, Energieausfälle und Gefahren wie kriegerischen Auseinandersetzungen, hat die Sicherstellung einer unabhängigen flächendeckenden Möglichkeit zur Warnung der Bevölkerung und zur Alarmierung der Feuerwehren an Bedeutung gewonnen", sagte Bürgermeister Lorenz Müller in der aktuellen Stadtratssitzung.
Deshalb hat die Feuerwehr Schwabmünchen ein Konzept zur Ertüchtigung des Sirenennetzes in der Stadt und den Ortsteilen erarbeitet, das Kommandant Stefan Missenhardt vorstellte. Demnach sollen die 30 Jahre alten Sirenen, die mit Strom betrieben werden, durch Elektrosirenen mit Solarpaneel und Akkuspeicher ersetzt und ergänzt werden. Diese Sirenen werden auf bis zu 15 Meter hohen Masten angebracht. Dafür benötigt man keine Stromanschlüsse mehr und die Masten könnten platzsparend auf städtischen Grundstücken aufgestellt werden.
Die neuen Geräte können dann nicht nur die verschiedenen Warntöne, sondern auch Durchsagen abspielen. Das sei besonders wichtig. "Eine Bevölkerungswarnung in Schwabmünchen gibt es bislang nicht", verdeutlichte der Kommandant. Zehn neue Elektrosirenen sollen in der Stadt aufgestellt werden, unter anderem am Rathaus, in der Lechfelderstraße beim Kreisverkehr, am Sportplatz, in der Wertachau und am Bahnhof. "Damit wäre Schwabmünchen komplett abgedeckt", so Missenhardt.
Die Erneuerung des Sirenennetzes kostet rund 250.000 Euro. Der Stadtrat stimmte der Umsetzung zu. Die Möglichkeit, Fördergelder zu bekommen, solle aber geprüft werden. Bis alle neuen Sirenen stehen, werde es etwa ein Jahr dauern, schätzt Missenhardt.