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"Der Beruf gibt einem sehr viel zurück", sagt Thomas Haugg vom Bayerischen Roten Kreuz. Die Arbeit als Notfallsanitäter sei vielseitig, fordernd, aber auch sehr befriedigend. Es sei zwar ein anspruchsvoller Beruf, aber am Ende des Tages könne man mit Stolz auf das blicken, was man am Tag geschafft hat. Und das sei nicht selten das gute Gefühl, ein Menschenleben gerettet zu haben. Bis es jedoch soweit ist, habe ein Notfallsanitäter viel zu lernen. "Die Ausbildung zum Notfallsanitäter ist nach der Ärztin oder dem Arzt die qualifizierteste, die es im medizinischen Bereich gibt", sagt Thomas Haugg. Aber auch nach dem Ende der Ausbildung sei ständiges Training und Weiterbildung wichtig. Denn ein Einsatz stelle immer eine Herausforderung dar.
Deshalb sei es enorm wichtig, alle Handgriffe ständig zu üben, um im Ernstfall nicht unter Stress zu geraten. Trotzdem gebe es Einsätze, die auch routinierte Rettungskräfte an ihre Grenzen bringen würden. Besonders schlimm sei es, wenn Kinder die Betroffenen seien oder eventuell ein persönlicher Bekannter. Natürlich fahre man mit Anspannung an einen Einsatzort. Man wisse ja nie wirklich, was einen erwarten werde, gibt Haugg zu. Doch bereits auf der Fahrt könne man Grundsätzliches klären. Auch das Gespräch mit dem Kollegen oder der Kollegin könne helfen. Bedauerlich sei das Thema "Gewalt gegen Einsatzkräfte". Gerade bei Einsätzen wie in der Silvesternacht oder bei großen Partys habe man mit alkoholisierten Menschen zu tun. "Wir setzen dann hauptsächlich auf Deeskalation. Man entwickelt ein Gespür, wie man mit aggressiven Menschen umgehen muss", erklärt Haugg. Doch es gebe auch Selbstverteidigungstrainings in Zusammenarbeit mit der Polizei.
Polizeioberkommissar Christian Mergel lobt die gute Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Blaulichtdiensten. "Wir sind ständig im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und der Rettungsdienste." Im Ernstfall sei eine gute Zusammenarbeit sehr wichtig. Daher gebe es auch viele gemeinsame Übungen, runde Tische und, besonders wichtig: gemeinsame Einsatz-Nachbesprechungen. Der Beruf des Polizeibeamten sei ein schöner Beruf, sagt Mergel, ehemaliger Schwabmünchner Polizeichef. Denn schließlich sei man dazu da, um den Menschen ein sicheres Leben zu ermöglichen. Die gute Ausbildung, die man bei der Polizei erhalte, sei dabei enorm wichtig. Nur so sei es möglich, dass Polizistinnen und Polizisten ihre Einsätze professionell abarbeiten könnten und dabei gleichzeitig ein offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger haben könnten. Schließlich wolle man das Bild einer freundlichen und hilfsbereiten Polizei in der Öffentlichkeit vermitteln. In den meisten Fällen würde das auch gelingen, sagt Mergel. Belastende Einsätze würden immer nachbereitet. Zur Not könne man auch psychologische Hilfe bekommen. Gerade Unfälle mit Todesfolge würden auch erfahrene Polizeikräfte immer wieder an ihre Grenzen bringen.
Karsten Köhler vom Technischen Hilfswerk weist darauf hin, dass der Dienst in jeder Organisation seine Besonderheiten habe. So gehe es beim THW hauptsächlich - wie der Name schon sage - um die technische Seite der Hilfeleistung. "Wir sind nie die ersten am Ort des Geschehens, wir werden gerufen, wenn die normalen Rettungskräfte an ihre Grenzen stoßen", sagt Köhler.
Beim THW liege das Hauptaugenmerk auf dem Vorhalt von technischem Großgerät. So gibt es dort leistungsfähige Pumpen, Notstromgeneratoren und Hilfsmittel zur Bergung und Rettung von Personen in besonderen Gefahrenlagen. Einen großen Teil der Arbeit macht der Einsatz bei Katastrophenereignissen aus. So sei seine Einheit auch bei der Bewältigung der Folgen der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal eingesetzt worden. Anfangs sei es kein Problem gewesen, die nötigen Kräfte ins Einsatzgebiet zu bringen. Doch mit fortschreitender Einsatzdauer und dem Verschwinden der Berichterstattung aus den Medien, hätte es immer mehr Schwierigkeiten gegeben. Denn nach einigen Wochen wollten viele Arbeitgeber die benötigten Kräfte nicht mehr freistellen.