Ursache für Hallen-Brand in Gennach steht fest
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veröffentlicht am: 23. Oktober, 2023
Beschreibung:
Für die Expertinnen und Experten der Kriminalpolizei steht jetzt fest, was zum Großbrand einer landwirtschaftlichen Halle Anfang Juli im Langerringer Ortsteil Gennach geführt hat.
Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Nord auf Nachfrage mitteilte, hat sich das dort gelagerte Heu selbst entzündet. Dazu kann es kommen, wenn die Luftfeuchtigkeit im Heu hoch ist. Es bilden sich Bakterien und Pilze, die sich vermehren und Hitze entwickeln. Dann wird es im Heustock brenzlig. Die Temperatur steigt an und am Ende entzündet sich das Heu selbst. Wird die gefährliche Entwicklung rechtzeitig entdeckt, dann kann die Feuerwehr eingreifen.
Feuerwehr hat ein Spezialgerät
Dafür benötigt sie ein sogenanntes Heuwehrgerät. Es besteht aus meterlangen Lanzen, die in den Heustock gestoßen werden können, erklärt der Kommandant der Schwabmünchner Feuerwehr, Stefan Missenhardt. Mit den Sonden werden die entstandenen Gase abgesaugt. So lassen sich die Futterstöcke entlüften und gleichzeitig abkühlen.
Die Landesanstalt für Landwirtschaft hatte vor Jahren das Phänomen der Selbstentzündung untersucht. Dafür wurden Quaderballen in einer Feldscheune gelagert. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass sich Großballen wegen der hohen Dichte weniger leicht selbst entzünden als loses Heu oder Kleinballen. Dennoch wurde auch beim Versuch mit Großballen eine derart starke Erwärmung beobachtet. Je nach den Bedingungen vor Ort lasse sich eine Selbstentzündung nicht ausschließen, hieß es im Abschlussbericht des Versuchs. Den größten Einfluss auf die Temperatur bei der Nacherwärmung habe der Feuchtegehalt beim Pressen, hielt die Landesanstalt fest. Wie bei Heu sei allgemein auch bei Quaderballen eine Messung des Temperaturverlaufs im Heulager erforderlich. Sie liefere bei Heuballen allerdings immer nur eine punktuelle Information.
Der Schaden nach Hallen-Brand in Gennach ist hoch
Beim Großbrand in Gennach waren rund 200 Freiwillige der Feuerwehren mit den Löscharbeiten beschäftigt. Neben den Kräften aus Gennach und Kaufering waren die Wehren aus Langerringen, Ettringen, Hiltenfingen und Schwabmünchen mit insgesamt 26 Fahrzeugen vor Ort. Die Polizei war mit einer speziellen Drohne vor Ort, um die Einsatzkräften von oben mit Fotos und Wärmebildern zu unterstützen. Dazu kamen vom Roten Kreuz neun Fahrzeuge, später stieß auch die "Schnelleinsatzgruppe Verpflegung" des Kreisverbands Augsburg-Land hinzu. Auch Nachbarn zeigten sich solidarisch. Gennacher brachten kistenweise Getränke für die Helfer an den Einsatzort, an einigen Stellen standen Schalen mit frischem Obst und Keksen bereit.