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Lithium-Ionen-Akkus stecken in E-Bikes, Handys, Laptops oder Bohrmaschinen. Sie sind ihre Energiequellen und versorgen Motoren oder Geräte mit Strom. Und sie können gefährlich sein. Brandgefährlich sogar.
Am Wochenende explodierte im Keller eines Einfamilienhauses in Untermeitingen ein Akku, der gerade geladen wurde. Das Gerät entzündete eine Matratze. Die Bewohnerin konnte sich mit ihrem Kind in Sicherheit bringen. Das war gut so: Denn bei einem Akku-Brand entstehen giftige Gase. "Es gibt eine ganz enorme Rauchentwicklung", sagt Stefan Missenhardt. Er ist der Kommandant der Feuerwehr in Schwabmünchen. Der Brand eines Lithium-Ionen-Akkus lasse sich nicht mit dem Abbrennen eines Streichholzes vergleichen. Denn: "Es geht alles wahnsinnig schnell."
Dafür verantwortlich ist das sogenannte thermische Durchgehen: Das ist der technische Begriff für Batteriezellen, die sich infolge eines Kurzschlusses oder einer Überladung in einer Art Kettenreaktion in Sekundenbruchteilen so aufheizen, dass sie in einer Stichflamme aufgehen. In E-Bike-Akkus sind zum Beispiel oft um die 50 einzelne Zellen verbunden. Brennt eine, entzündet sie in den meisten Fällen alle weiteren.
Missenhardt rät, den Ladevorgang generell nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Konkret: Geräte sollten nicht über Nacht an den Stecker. Ganz wichtig: In dem Raum sollte sich ein Rauchmelder befinden. Nach Möglichkeit sollten die Akkus auf einem nicht brennbaren Boden liegen. Ein Regal würde sofort Feuer fangen. Auch für die Aufbewahrung von Akkus hat Missenhardt einen Tipp: Wer sie gerade nicht benutzt, sollte sie in einer Metallbox verschließen.
Die Verbraucherzentrale hat noch eine andere Empfehlung für Akkus, die längere Zeit nicht genutzt werden: Für sie sei eine Aufladung auf 30 bis 60 Prozent und die trockene Lagerung bei 10 bis 20 Grad Celsius zu empfehlen. Vorsicht sei geboten, wenn ein Akku starke Kratzer oder Dellen aufweist. Hinweise auf eine Beschädigung sind eine verminderte Leistung oder wenn sich der Akku aufbläht. Falls er sich erwärmt oder heiß wird und/oder Dampf austritt, müsse er sofort ins Freie gebracht und eventuell die Feuerwehr gerufen werden.
Auch beim Laden von Akkus kann vieles falsch gemacht werden. Der frühere Chef der Augsburger Berufsfeuerwehr, Frank Habermaier, rät: Elektrische Geräte sollten vom Netz genommen werden, sobald sie zu 100 Prozent mit Strom aufgefüllt sind. Denn ein Griff zum Stecker in der Dose zeige, dass sich dieser beim Ladevorgang - egal ob Mobiltelefon oder Staubsauger - immer erwärmt. Kommt es zu einer Überhitzung, dann wird's gefährlich.
Wie verheerend die Folgen - egal ob durch einen Fehler bei der Handhabung oder einen technischen Defekt im Akku - sein können, zeigen die jüngsten Brände. Im vergangenen September löste offenbar ein technischer Defekt beim Aufladen eines E-Scooters ein Großfeuer in Augsburg aus. Ein historisches Haus aus dem 16. Jahrhundert brannte und musste schließlich abgerissen werden. In Schwabmünchen war die Batterie eines Elektrorollers die Ursache für einen Garagenbrand im Sommer 2020. Bei dem Feuer wurden unter anderem zwei Tesla-Autos komplett zerstört – die Liebhaberstücke alleine hatten in Sammlerkreisen einen hohen Wert