Rathaus heute geöffnet von:
08:00 - 12:00 Uhr
und 14:00 - 16:00 Uhr

Wenn die Feuerwehr durch zugeparkte Straßen muss

Startseite » Zeitungsbericht » Wenn die Feuerwehr durch zugeparkte Straßen muss
veröffentlicht am: 23. Oktober, 2023
Beschreibung:

Bei der Anfahrt zu einem Feuerwehreinsatz vor wenigen Tagen hatte die Bobinger Feuerwehr Probleme: In den schmalen Straßen im Norden Bobingens hatten viele Anwohner geparkt. Es wurde eng. Die Feuerwehrwagen kamen nur langsam voran, die Ersthelfer mussten zu Fuß zum Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus.

Einen so extremen Fall habe es in Schwabmünchen bisher noch nicht gegeben, sagt Feuerwehrkommandant Stefan Missenhardt. Er stellt aber fest, dass es enger wird. Durch fortschreitende Nachverdichtung kämen natürlich mehr Fahrzeuge in die Wohngebiete. "Das größte Problem ist das Anwohnerparken", sagt Missenhardt. Er forderte zu mehr Disziplin auf. Jeder solle sich selbst die Frage stellen, wie es aussehe, wenn es genau vor der eigenen Haustüre brennt. Für die Feuerwehr geht es bei einem Einsatz um jede Minute. "Wenn wir nicht mehr weiterkommen, dann müssen wir im schlimmsten Fall die Stoßstange einsetzen", sagte der Feuerwehrchef. Denn ein zwölf bis 18 Tonnen schweres Einsatzfahrzeug sei durchaus in der Lage, einen Pkw zur Seite zu schieben.

Ein Ärgernis für die Feuerwehr seien auch zugeparkte Hydranten. Im Ernstfall könne es schon vorkommen, dass man dann ein Fahrzeug unter Einsatz von Schaufeln und Muskelkraft zur Seite bewegen müsse. Bei einem leichten Fahrzeug sei das durchaus möglich. "Bei einem Drei-Tonnen-SUV geht das allerdings nicht mehr", so der Schwabmünchner Feuerwehrkommandant.

 

 

Bei Feuerwehr-Einsatz Autos mit Muskelkraft zur Seite schieben

Auch in Königsbrunn gebe es "Problemzonen". Für Helmut Peischl, Chef der Königsbrunner Feuerwehr, ist die Situation rund um den Eichenplatz im Süden Königsbrunns nicht zufriedenstellend. Dort werde oft zu undiszipliniert geparkt. Im Extremfall sei das erste Mittel natürlich der "Fußangriff", so Peischl. Dann müssten die Retter erst einmal zu Fuß los. Allerdings sei es dann schwierig, die schweren Gerätschaften zum Einsatzort zu bringen. Dazu komme der Stress, unter dem die Mannschaften stehen, wenn sie schnellstmöglich zum Einsatzort kommen müssen, dabei aber nur sehr langsam durch die Engstellen rangieren müssten. Man sei durchaus darauf vorbereitet, auch einmal ein Fahrzeug mit Muskelkraft zur Seite zu schieben. In der Stadt gebe es bei etwa jeder 50. Einsatzfahrt schwierige Situationen. Oft ließen sich Einsatzfahrzeuge per Funk auf eine andere Route lotsen und den Einsatzort von einer anderen Seite erreichen.

Die Feuerwehren führen regelmäßig "Bewegungsfahrten" durch. Diese dienen zwar hauptsächlich dazu, die Fahrzeuge zu bewegen und die Einsatzfähigkeit zu erhalten, aber es werde dabei auch geprüft, wo es eventuell Engstellen gibt. "Wir haben Zettel dabei, die wir unter die Windschutzscheibe klemmen, um die Besitzer der Fahrzeuge darauf hinzuweisen, wenn eine Behinderung vorliegt" erklären die Kommandanten aus Königsbrunn und Schwabmünchen. Dabei ginge es nicht nur um die Breite der Zufahrten. Denn auch am Einsatzort brauche die Feuerwehr Platz. Stützen für die Drehleiter müssten ausgeklappt werden, Tritte für die Fahrzeuge ausgefahren und Gerätschaften bereitgestellt werden.

Nach oben scrollen
Skip to content